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Belize - das Land

Belize
Karte von Belize

Belize liegt in Zentralamerika und war lange Zeit eine britische Kronkolonie. Immerhin bis 1973 hieß das Land British Honduras. Im Land gab es aber schon früh einen starken Willen zur Unabhängigkeit, schon in den 1960ern hatte man ein eigenes Parteiensystem und eine relativ selbstständige Verwaltung. 1973 erfolgte die Umbenennung des Landes in Belize und am 21. September 1981 der Sprung in die Unabhängigkeit. Man muß aber auch sagen, dass Belize nach wie vor ein Teil des Commonwealth geblieben ist, wodurch auch die britische Königin in der parlamentarischen Monarchie Belizes das Staatsoberhaupt ist.

Belize grenzt im Norden an Mexiko und im Westen an Guatemala. Es ist nach El Salvador der kleinste Staat in Mittelamerika. Die Größe Belizes entspricht ganz grob der Größe von Hessen. Belize besitzt keinen Zugang zum Pazifik, aber dafür eine relativ lange Küstenlinie zur Karibik. Vor dieser Küstenlinie liegt das bekannte Belize Barrier Reef - nach dem Great Barrier Reef in Australien das größte zusammenhängende Barrier Reef. Das Land selbst liegt auf der Halbinsel Yucatan und ist an sich relativ eben bzw. nur leicht hügelig. Nur im Landesinneren gibt es höhere Punkte, der höchste Punkt ist der Victoria Peek mit 1.122 Metern. Er ist Teil der Maya Mountains, neben dem Mountain Pine Ridge das höchste Gebirge in Belize. Diese Gebirge sorgen auch dafür, dass es im Land immer abregnen kann. Die Maya Mountains bilden dabei eine Art Wasserscheide nach Südosten. Aufgrund der relativ hohen Niederschläge konnte sich im Süden der größte zusammenhängende Regenwald Mittelamerikas etablieren. Aus den Gebirgen werden Flüsse wie der Macal River und der Mopan River gespeist, welche dann zum größten Fluss Belize River zusammenfließen. Während die Küstenregionen vor allem aus sumpfige Gegenden mit Mangroven und Graslandschaften bestehen, ist das Landesinnere eher Savannenartig.

Die Artenvielfalt Belizes wird als herausragend beschrieben. Die Anzahl verschiedener Pflanzenarten ist groß, der Regenwald im Süden ist beeindruckend. Bekannt ist Belize für die unglaubliche Vielfalt an Orchideen - es soll über 200 Sorten Orchideen geben. Auch die Vielfalt an Tieren ist groß, es gibt vor allem viele verschiedene Arten an Vögeln. Der Jaguar war einst heimisch im Land, er wurde aber stark dezimiert. Immerhin hat man ihn vor allem im Cockscom Basin Wildlife Sanctuary als wildlebend erhalten können.

Die Küste zur Karibik spielt eine große Rolle im Land. Allerdings ist sie nicht in erster Linie als typisches Ziel für Badeurlauber bekannt, eine Ausnahme bildet hier die Halbinsel Placencia. Die typischen Ziele für Touristen liegen eher auf den vielen kleinen Inseln nennen, welche Belize vorgelagert sind. Diese Inseln (Cayes - sprich Keys) und Atolle sind beliebte Reiseziele. Bekannt ist der vorgelagerte Bereich aber vor allem wegen des Belize Barrier Reef, welches nach dem Great Barrier Reef in Austalien das größte zusammehängnde Riff der Welt ist. Das Reef ist vor allem bei Schnorchlern und Tauchern sehr beliebt. Viele Cayes haben gute Sandstrände - aber bei weitem nicht alle.

Nahezu die Hälfte des Landes steht heute unter Naturschutz. Es gibt einige erwähnenswerte Schutzgebiete - die bekanntesten sind:

Touristisch ist Belize eher so etwas wie ein Geheimtipp. Pro Jahr kommen kaum mehr als 200.000 Urlauber - die meisten aus den USA. Die lieben den Mix aus Luxus und roher Natur. Die Unterkünfte sind auf die US-Touristen zugeschnitten und gelten stellenweise als sehr hochwertig. Es gibt aber von der Budget Unterkunft bis zum Luxusresort praktisch alles im Angebot. Insgesamt wird die Infrastruktur dennoch als verbesserungsfähig bezeichnet. Sehr beliebt ist die Küste von Belize bei Tauchern, welche vor allem das Tauchen bei den Riffs bzw. speziell am Belize Barrier Reef lieben. Ein weiteres großes Plus ist sicherlich der Reichtum an alten Mayastätten im Land, welcher auch viele Besucher anzieht.

Politische Situation des Landes

Man darf nicht vergessen, dass Belize eigentlich noch nicht sehr lange selbstständig bzw. unabhängig ist. Von daher gibt es immer mal wieder etwas instabilere Situationen - zuletzt gab es aufgrund innenpolitischer Streitereien im Jahr 2005 größere Unruhen im Land. Aber insgesamt gesehen wird Belize als eines der stabilsten Länder in Mittelamerika bezeichnet. Relativ positiv hat sich wohl auch die Entscheidung ausgewirkt, dass sich Belize im Rahmen des Commonwealth nie ganz von Großbritannien gelöst hat. Nach der Unabhängigkeit verblieben so auch britische Truppen im Land. Man geht davon aus, dass nur diese Präsenz das Land vor Übergriffen Guatemalas schützte. Guatemala beanspruchte weite Teile Belizes für sich und akzeptierte die Unabhängkeit Belizes erst um 1992. Die Spannungen zwischen beiden Länderen sind angeblich seit 2000 mehr oder weniger beigelegt, weil Guatemala der Zugang zum Meer über Belize ermöglicht wurde.

Belize ist kein sonderlich reiches Land, die Staatsverschuldung ist mit 85% sehr hoch. Das ist aber auch nicht untypisch für Mittelamerika. Allerdings wirkt sich die hohe Verschuldung natürlich auf den Lebensstandard aus. Man geht davon aus, dass gut ein Drittel der Menschen unter der Armutsgrenze leben. Industriell lebt das Land vor allem von der Holzwirtschaft. Die Landwirtschaft spielt eigentlich auch eine wichtige Rolle, könnte aber aufgrund der guten Böden mehr hergeben. Immerhin arbeiten aber knapp ein Drittel der Menschen im Bereich der Landwirtschaft und der Export von landwirtschaftlichen Produkten macht immerhin 60% des Exports auf, dafür aber kaum mehr als ein Fünftel des Bruttoinlandprodukts.